Das Skigebiet der Melchsee-Frutt hat bereits etwas mehr als eine Woche geöffnet – und trotz mässig guter Wettervorhersage und miserablen Schneeverhältnissen machen sich viele Skifahrer auf den Weg ins Melchtal. Das Postauto ab Sarnen Bahnhof in die Stöckalp ist sehr gut besucht, dennoch ist die Anfahrt kurzweilig – Schnee suchen wir jedoch auch in der Stöckalp vergebens. Per Seilbahn gelangen wir zur Melchsee-Frutt, von wo aus wir die Tour auf den Rotsandnollen starten. Bis zum Tannensee ist der Anstieg gemässigt, danach biegen wir in steileres Gelände ab. Trotzdem liegt der Rotsandnollen noch in weiter Ferne, und wir laufen gemütlich über einen langen Rücken zum Gipfel hoch.

Auf dem Rotsandnollen weht ein kalter Wind. Die letzten Meter bis zum Gipfel müssen wir mit den Skiern einen Hang hinauf, wo sich viel loses Geröll und Schutt zeigt. Die Aussicht oben ist trotz des durchzogenen Wetters prächtig. Unter uns liegt Engelberg, mit dem Hausberg Hahnen und umliegenden Gipfeln wie dem Engelberger Rotstock, Spannort und Titlis. Nach einer kleinen Pause machen wir uns an die Abfahrt. Die Traverse des Gerölls unterhalb des Gipfels ist kein ganz so einfaches Unterfangen und erforderte etwas Zeit. Als Abfahrtsroute wählen wir jene Route, die direkt via Heufrutt in die Stöckalp hinunter führt. Der obere Teil der Abfahrt führt grösstenteils über Bruchharsch und ist anspruchsvoll bzw. anstrengend.

Nach einer etwas mühsamen Traverse durch ein Waldstück zwischen Heufrutt und Oberboden gelangen wir schlussendlich zur Alp Unterboden. Dort stossen wir auf grüne Hänge und der letzte Schnee liegt nun definitiv hinter uns. Aus diesem Grund binden wir die Skier auf unsere Rucksäcke und laufen die letzten rund 400 Meter noch zu Fuss zu unserem Ausgangsort, der Stöckalp, zurück. Am Himmel bereitet sich bereits etwas Dämmerungsstimmung auf und es weht ein warmer Föhnwind während des ganzen Abstiegs. Eine schöne Stimmung, um die heutige Skitour kurz vor Einbruch der Dunkelheit zu beenden.