Weil wir uns spontan für eine Zelttour im Engadin in rund einem Monat entschieden haben, haben wir uns noch spontaner für eine Zeltnacht auf dem Widderfeld am Pilatus entschieden. Quasi als Generalprobe. Spontanität ist auf dieser Tour sicher ein gutes Stichwort. Da wir diese Woche alle noch arbeiten mussten, wandern wir erst um 18 Uhr im Eigenthal los, und erreichen somit das Widderfeld in der Dunkelheit. Trotzdem erleben wir während des Aufstiegs eine tolle Abendstimmung, die insbesondere die Felswände des Pilatus orange leuchten lässt. Bei Fälli in der Nähe des Rottosse erreichen wir einen Sattel und haben einen Grossteil des Anstiegs hinter uns. Wir kommen an einem Zelt vorbei und nehmen noch die letzten Höhenmeter in Anspruch. Der letzte Anstieg zum Widderfeld hinauf unterschätze ich immer wieder. Er wirkt unscheinbar und harmlos, zieht sich aber ungeheuerlich in die Länge. In der Dunkelheit schleppen wir uns mit Stirnlampen ausgerüstet noch bis zum Grat hoch, wo wir wenig später unser Zelt aufbauen und eine Flasche Rotwein öffnen - um dann die dunkle Bergwelt auf uns wirken zu lassen. Schon ziemlich cool.