Irgendwie bin ich angetan von der Sittlisalp im Schächental. Inmitten
der abwechslungsreichen Berglandschaften des Urnerlands findet man
alles: sanfte Alpenweiden, stille Bergseen und schroffe Geröllhalden.
Voralpenstimmung trifft hier auf raue Hochgebirgsatmosphäre. Gepaart
mit einem Hauch Einsamkeit ist es wohl genau das, was mich an diesem
Ort fasziniert und anzieht.
Heute erwarten mich nochmals besonders hohe Temperaturen. Aus diesem
Grund steige ich früh in den 06:18 Zug in Luzern. Auf der Hinfahrt
beobachte ich, wie die Sonne über dem Zugersee aufgeht. In Altdorf
steige ich auf den Bus um, und pünktlich gegen 07:40 Uhr bin ich in
Schattdorf. Aus dem Bus ausgestiegen, erwartet mich angenehm kühle
Sommerluft, durchzogen vom Duft nach frischen Heu. Die ersten hundert
Höhenmeter lege ich mit der Seilbahn von Schattdorf bis ins Haldi
zurück. Die restlichen Höhenmeter des Tages zu Fuss.
Danach startet die Tour und ich laufe los in Richtung Burg. Zuerst geht es sanft steigend in Richtung Burg, der erste Zielgipfel, der noch weit oben liegt. Nach den ersten Kilometern nimmt die Steigung dann zu, und es geht steil hinauf zur Stafelalp. Kurz nach der Alp gelange ich an eine Gabelung, und zweige dort in Richtung Burg ab. Der Weg führt mich zu einer steilen Felswand, die unüberwindbar scheint. Der Weg führt geschickt durch die einzelnen Terrassen der Felswand hoch. Nach einem offenen Zwischenplateau geht es dann noch die letzten hundert Meter hoch zur Burg. Oben erwartet mich ein tolles Panorama, das sich bei der heutigen klaren Sicht von seiner besten Seite zeigt. Die Bergkette vis à vis oberhalb des Schächentals zeigt sich eindrücklich mit Gipfel wie dem Rossstock oder dem Fulen. Aber auch Gross und Chli Spannort bieten eine tolle Kulisse.
Nachdem ich die Burg besucht habe, gehe ich ein kurzer Teil der Aufstiegsroute entlang wieder nach unten, bevor ich dann auf den alpinen Weg in Richtung Gross Spitzen bzw. Sittlisalp abzweige. Dieser Weg ist teils ausgesetzt und in luftigen Höhen, technisch aber machbar. Auf den letzten hundert Metern wird es dann nochmals steil, und der Weg führt über eine steile Felsplatte. Nachdem auch diese Passage überwunden ist, erreiche ich dann den Gross Spitzen. Dieser bietet tolle Aussicht auf die Passstrasse des Klausenpasses. Nach einem Mittagessen steige ich dann ab in Richtung Sittlisalp, und von dort nehme ich noch die letzten paar hundert Höhenmeter bis nach Unterschächen auf mich. Erschöpft, aber zufrieden steige ich dort in den Bus zurück nach Altdorf.